Schon 1512 Waffen sind von Münchnern freiwillig bei der Polizei oder beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) abgegeben worden. Die Waffenbesitzer kamen damit einer Aufforderung der Behörde nach, ihre Gewehre und Pistolen abzuliefern, wenn sie diese nicht mehr benötigen oder wenn sie keine Erlaubnis dafür haben. Das KVR bezeichnete seine Waffenaktion in einer ersten Bilanz als erfolgreich und rechnet damit, dass noch viele weitere Waffen auf diesem Wege aus dem Verkehr gezogen werden können.
Das KVR hatte Anfang April alle rund 18000 bekannten Waffenbesitzer in München schriftlich aufgefordert, einen Nachweis zur sicheren Verwahrung der Schusswaffen zu erbringen. Gleichzeitig erging der Hinweis, dass die Waffen auch abgegeben werden könnten.
Persönliche Gespräche
Mehrere tausend Nachweise über die sichere Verwahrung seien bereits geliefert worden, so das KVR in einer Mitteilung vom Donnerstag. Eine fünfköpfige Sondergruppe prüfe derzeit die Bescheinigungen. Darüber hinaus wurden 2307 Waffenbesitzer persönlich ins Gebet genommen. In Gesprächen, auch telefonisch, wurde auf die besondere Sorgfaltspflicht beim Besitz von Waffen hingewiesen. Weil viele Waffenbesitzer direkt beim Kreisverwaltungsreferat vorsprechen, kommt es dort zu langen Wartezeiten.
Mit der Aktion reagierte das KVR auch auf den Amoklauf in Winnenden, bei dem ein Jugendlicher mit der Pistole seines Vaters 15 Menschen erschossen hatte. Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle forderte den Gesetzgeber auf, "endlich auch die angekündigten Verschärfungen des Waffenrechtes umzusetzen".