Abstimmung:Endlich einig

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Das Ausweichgelände liegt an der Hans-Preißinger-Straße 8, die denkmalgeschützte Halle E (oben) soll als gemeinsames Foyer dienen. (Foto: Google)

Der Stadtrat macht den Weg für die Gasteig-Sanierung frei

"Der Gasteig steuert weiter mit vollem Rückenwind in Richtung Zukunft", stellte Max Wagner, Geschäftsführer des Münchner Kulturzentrums, erleichtert im Rathaus fest. "Jetzt können wir den Zeitplan einhalten." Die Stadträte hatten sich in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Kultur sowie Arbeit und Wirtschaft mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass der Kulturkoloss während der Sanierung des Gebäudes auf das Gelände der Stadtwerke an der Hans-Preißinger-Straße 8 umzieht. Für die Interimslösung in Sendling gegenüber dem Heizkraftwerk Süd wird die Stadt München 90,4 Millionen Euro ausgeben. Nach der Prüfung von 35 Standorten sei es nicht nur die beste Lösung, erklärte Wagner, es sei auch die einzige: Hier könnten alle Institute - Philharmoniker, Stadtbibliothek, Volkshochschule und Musikhochschule - an einem zentralen Ort zusammenbleiben.

Auch wenn diese Empfehlung am 24. Januar von der Vollversammlung des Stadtrates noch abgesegnet werden muss, ist der Beschluss doch der entscheidende Startschuss nach dem jahrelangen Ringen um die Gasteig-Rettung. Oberbürgermeister Dieter Reiter war eigens erschienen, um allen Beteiligten zu danken. Ebenso der zweite Bürgermeister Josef Schmid: "Es wird höchste Zeit, dass mit der Gasteig-Sanierung begonnen werden kann, die Voraussetzung dafür ist, dass der Interimsstandort nun feststeht."

Dabei kam der Wind, den Wagner spürte, zu Beginn der Sitzung noch aus der Gegenrichtung: Die FDP hatte eine erneute Vertagung der Entscheidung gefordert, die bereits im Dezember auf Januar verschoben worden war. Für die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabriele Neff bestand bei etlichen Fragen, etwa bezüglich der Empfehlungen aus dem Bezirksausschuss Sendling wegen des noch unklaren Verkehrskonzeptes, zusätzlicher Beratungsbedarf. Auch wenn Reiter versprach, diese Fragen in der Vollversammlung zu beantworten, stimmte die FDP als Einzige gegen die Beschlussvorlage.

Zu einem Wortgefecht kam es auch wegen zweier Änderungsanträge. CSU und SPD hatten gemeinsam gefordert, das Gelände nach dem Auszug des Gasteigs schnell für den Bau von Wohnungen zu entwickeln. Die Grünen wiederum beantragten, dort ein Mischviertel aus Wohnen, Kultur und Gewerbe mit den derzeitigen Nutzern zu verwirklichen. OB Reiter rief zur Räson: Man solle "keine künstlichen Gegenpositionen aufbauschen", denn im Grunde seien sich doch alle bei "Standortfindung und -ausgestaltung" einig.

© SZ vom 17.01.2018 / zir - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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