Wechsel bei Bertelsmann:Finanzvorstand Rabe löst Konzernchef Ostrowski ab

Überraschender Machtwechsel an der Bertelsmann-Spitze: Vorstandschef Hartmut Ostrowski wechselt in den Aufsichtsrat von Europas größtem Medienkonzern. Nachfolger wird der bisherige Finanzvorstand Thomas Rabe.

Paukenschlag beim Medienriesen Bertelsmann: Vorstandschef Hartmut Ostrowski wechselt in den Aufsichtsrat des Unternehmens. Nachfolger wird der bisherige Finanzvorstand Thomas Rabe.

Paukenschlag an der Spitze des Gütersloher Bertelsmann-Konzerns: Thomas Rabe folgt auf den scheidenden Vorstandschef Hartmut Ostrowski. (Foto: dpa)

Der Konzern hat die Personalie bereits bestätigt. In einer Mitteilung heißt es, der Wechsel erfolge "freundschaftlich und einvernehmlich".

Ostrowski steht seit 2008 an der Spitze des größten Medienkonzerns Europas. Der 53-Jährige hat Bertelsmann gemeinsam mit Rabe durch die tiefe Medienkrise von 2009 geführt und sich als Sanierer bewährt. Seine Motivation sind der Mitteilung des Konzerns zufolge persönliche Gründe.

Er hat dem Konzern mit Hauptsitz in Gütersloh das größte Sparprogramm in fast 180 Jahren Firmengeschichte auferlegt und ertragsschwache Bereiche abgestoßen. So wurde das Buchclubgeschäft schrittweise zusammengeschrumpft und verlor seine Eigenständigkeit als Konzernsäule.

Im vergangenen Jahr übertraf das Konzernergebnis mit 656 Millionen Euro die eigenen Prognosen. Bertelsmann erzielte eines seiner besten Ergebnisse. Zum Konzern gehören der Unterhaltungskonzern RTL Group, die Dienstleistungstochter Arvato, der Buchverlag Random House sowie der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr.

Rabe soll Ostrowski laut Bertelsmann zum 1. Januar 2012 ablösen. In der Branche gilt es als offenes Geheimnis, dass er selbst seit längerer Zeit einen Chefposten anstrebt, die Eigentümerfamilie Mohn den 45-jährigen allerdings zum Bleiben bewegen konnte. Rabe hatte seinerzeit organisiert, dass Bertelsmann 2006 ein Börsengang erspart blieb, in dem der Konzern den belgischen Investor GBL für 4,5 Milliarden Euro herauskaufte.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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