Verzehrstudie:Die Deutschen - extreme Esser

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20.000 Deutsche wurden gewogen, vermessen und befragt: was sie essen und warum, und wie sie ihre Ernährung finden. Das Ergebnis: Wir sind zu dick und essen schlecht. Und nicht nur das.

Thorsten Denkler, Berlin

Die Deutschen werden immer dicker. Das ergibt sich aus der bundesweit größten Studie zum Ernährungsverhalten der Bundesbürger, der "Nationalen Verzehrstudie", die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wird.

Wie sueddeutsche.de vorab erfuhr, haben demnach 60 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen ein paar Kilo zu viel auf den Rippen. Auf der anderen Seite sei bei zehn Prozent der Mädchen bis 17 Jahren Untergewicht festzustellen.

Richtige Ernährung scheint in vielen Köpfen keine ausgeprägte Rolle zu spielen: Lediglich zehn Prozent der bundesweit 20.000 befragten Bürger schätzen ihren täglichen Kalorienbedarf richtig ein. Für die Studie wurden Personen im Alter von 14 bis 80 Jahren befragt.

Einer Vorab-Erläuterung der Studie zufolge, die sueddeutsche.de vorliegt, soll diese zweite Nationale Verzehrstudie "Aufschluss darüber geben, welche Personengruppen besonders vom Übergewicht betroffen sind". Weitere Schwerpunkte des Berichts seien das Koch- und das Einkaufsverhalten der Bundesbürger und der Einfluss der Bildung oder des Einkommens auf die Ernährung.

Frisches und Fast Food

Die Nationale Verzehrstudie ist die größte gesamtdeutsche Ernährungsstudie. Ein Jahr lang haben Wissenschaftler des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe in nahezu jeder Region Deutschlands erfragt und gemessen, was in Deutschlands Stuben tagtäglich auf den Tisch kommt.

Seit der letzten Erhebung für die erste Nationale Verzehrsstudie Mitte der achtziger Jahre dürfte sich einiges verändert haben: Fast Food hat deutlich an Bedeutung zugenommen. "Der Döner- und Asia-Imbiss gehört zum Alltag", heißt es.

Die Teilnehmer wurden zudem über ihr Wissen in Sachen Ernährung befragt oder ob sie selbst kochen können. Mehr als 14.000 Teilnehmer wurden zudem vermessen und gewogen. Damit liegen nach Angaben der Forscher nun gesicherte Daten vor, wie übergewichtig die Deutschen wirklich sind und welche Personengruppen besonders betroffen sind.

Die ersten Ergebnisse der NVS II werden am Mittwoch von Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) in Berlin vorgestellt.

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