Jahresrückblick:Tschüss 2017

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Was ist mit den Fidget Spinnern, die übrig sind? Wer war Helmut Kohl? Und spielt in Italien niemand mehr Fußball? Wir hätten da noch ein paar Fragen an das zu Ende gehende Jahr.

Was passiert mit all den Fidget Spinnern, die noch in den Läden liegen?

Stimmt, da war was. Es sirrte in den Ohren und zwischen Zeigefinger und Daumen. Wer besonders lustig sein wollte, machte das im Unterricht und sagte, es sei gegen Konzentrationsprobleme. Kurz drehten alle durch. Dann gingen die Dinger vor allem schnell kaputt. Deswegen werden die Drehkreisel jetzt oft zu Spottpreisen verramscht. Und die Händler, die rechtzeitig vor dem Nachlassen des Hypes im Sommer alle verkauft hatten, sind froh, dass sie nicht drauf sitzen bleiben.

Sind Angela Merkel und Martin Schulz jetzt Freunde?

Angela Merkel und Martin Schulz traten bei der Bundestagswahl im September gegeneinander an. Merkel gewann, Schulz nicht. Dann sagte Schulz, er wolle auf keinen Fall mit Merkel regieren. Aber die wurde sich mit den anderen Parteien nicht einig. Also sprechen die beiden doch noch mal miteinander. Darüber, gemeinsam zu regieren. Nicht über Freundschaft.

Spielt in Italien bald keiner mehr Fußball?

Ach, Ragazzi, bitter war das: dieses schmerzhafte Aus in der WM-Qualifikation gegen Schweden. 2018 in Russland wird erstmals seit 60 Jahren ohne Italien gespielt. Manche sagen aber auch: Ein Glücksfall für die Azzurri. Ein bisschen wie bei einem guten Pizzateig: Kräftig durchkneten, ruhen lassen. Und warten, bis etwas Neues aufgeht.

Warum machen alle über Trump Witze, obwohl doch viele sagen, dass er böse ist?

Donald Trump beendet selten seine Sätze, er schubst Politiker und hat eine komische Frisur. Es gibt also genug Dinge, über die man sich bei ihm lustig machen kann. Wenn man Witze macht und andere mitlachen, fühlt man sich nicht so allein, und Trump wirkt nicht mehr so gefährlich. Vielen macht der US-Präsident aber Angst, weil er andere Politiker beschimpft und Macht über gefährliche Waffen hat. Klar ist: Er ist nicht bloß eine Witzfigur, sondern der mächtigste Mann der Welt.

Wird der Hashtag nun erwachsen?

Hashtag heißt eigentlich Rautezeichen und sieht so aus: #. Als ein Software-Entwickler das vor zehn Jahren bei Twitter einführte, um Beiträge schneller finden und ordnen zu können, glaubte niemand, dass das funktionieren würde. Twitter fand es sogar richtig albern. #geirrt.

Ist das Paradies nun nicht mehr schön?

Paradies, Oase: Wörter, die nach Urlaub klingen. Dieses Jahr standen sie für etwas anderes. In den Paradise Papers wurden die Tricks aufgedeckt, mit denen Superreiche oder Weltkonzerne wie Nike sich noch mehr bereichern wollten.

Wer war noch mal dieser Kohl?

Helmut Kohl, der am 16. Juni gestorben ist, war deutscher Bundeskanzler, als die Berliner Mauer fiel und aus dem geteilten Deutschland wieder ein Land wurde. Das hat ihn berühmt gemacht, weil er dabei viel bestimmt hat. Sein Spitzname war "Birne", weil sein Kopf die Form einer Birne hatte.

Kriege ich diesen Sommer weniger Mückenstiche?

Eine Zahl, die 2017 alle schockiert hat: In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der Insekten um fast 80 Prozent zurückgegangen. Was daran schuld ist, ob Insektengifte oder Dünger, ist nicht ganz klar. Das mit den Mückenstichen ist der einzig gute Teil der Nachricht.

Was passiert mit den Flugzeugen von Air Berlin?

Im August ging die Fluggesellschaft pleite. Die Maschinen wurden ziemlich schnell verkauft oder von anderen Airlines geleast, also quasi gemietet. Nun fliegen sie, ratzfatz umlackiert, als Lufthansa- oder Easyjet-Maschine oder auch als Frachtflugzeuge am Himmel.

Bleibt man immer Flüchtling - egal wie lange man schon in Deutschland lebt?

Wenn jemand eine Wohnung und Arbeit findet, wenn er Deutsch kann und seine Familie bei ihm lebt, dann kann ein Flüchtling in einem anderen Land leichter ankommen. Wenn er aber abgelehnt wird, wegen seiner Hautfarbe zum Beispiel, dann wird er sich noch lange als Flüchtling und Fremder fühlen.

Werden Fußballer immer noch teurer?

Romelu Lukaku ging für 84,7 Millionen Euro nach Manchester, Ousmane Dembélé war Barcelona 105 Millionen Euro wert. Und Superstar Neymar wechselte für 222 Millionen Euro zu Paris. So teuer wie 2017 waren Fußballer noch nie. Nächster heißer Anwärter: Antoine Griezmann.

© SZ vom 30.12.2017 / beka, gca, sz, uck - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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