Gesundheit:Wieder ein Virus

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Sind schon wieder alle krank? In den Nachrichten ist gerade viel vom Zika-Virus die Rede. Doch Zika ist nicht so gefährlich wie Ebola.

Von Kathrin Zinkant

Manchmal hat man das Gefühl, dass in den Nachrichten immerzu von ansteckenden Krankheiten die Rede ist. Vor einem Jahr ging es noch ganz oft um Ebola. Viele Menschen in Westafrika waren daran erkrankt und sind sogar gestorben. Schuld daran war ein Virus. So heißen Krankheitserreger, die noch kleiner sind als Bakterien - aber mindestens genauso gefährlich.

In einem anderen, sehr weit entfernten Land ist jetzt ein neues Virus aufgetaucht. Es heißt Zika-Virus und macht den Menschen in Brasilien große Sorgen. Dabei ist es wirklich vollkommen anders als Ebola. Ebola wird zum Beispiel von Mensch zu Mensch übertragen. Gesunde stecken sich also direkt bei kranken Menschen an, schon Anfassen kann reichen.

Zika dagegen ist viel weniger ansteckend. Es wird nicht einmal direkt von Mensch zu Mensch übertragen, sondern braucht ein Transportmittel. Bei Zika sind das ganz normale Mücken, die Menschen stechen und Blut saugen. Die Mückenart heißt Aedes aegypti oder Gelbfiebermücke. Wie der Name schon sagt: Sie überträgt durch ihren Stich nicht nur das Zika-Virus, sondern auch andere Viren.

Aber noch etwas ist bei Zika anders als bei Ebola: Ebola macht sehr schlimm krank. So schlimm, dass viele Patienten sterben. Wer sich mit Zika ansteckt, wird zwar nach ein paar Tagen auch krank und leidet ein bisschen. Die Gelenke tun weh, man bekommt Fieber, und manchmal entzünden sich die Augen. Das ist alles nicht sehr angenehm. Aber es geht vorbei. Eine Woche nach Beginn der Krankheit ist der Spuk vorüber. Nur in ganz seltenen Fällen muss jemand an einer Zika-Infektion sterben. Zum Beispiel, weil er schon eine andere Krankheit hat. Der Körper kann sich dann nicht richtig wehren. Aber wie gesagt, das passiert wirklich selten. Zika ist für gesunde Menschen kaum gefährlicher als eine schwere Erkältung.

Warum also die ganze Aufregung? Es gibt eine Sache, die vielleicht doch sehr gefährlich ist an Zika. Dann nämlich, wenn eine Frau ein Baby erwartet und sich mit dem Virus ansteckt. In Brasilien, wo Zika sehr häufig ist, kommen jetzt auffallend viele Babys mit sehr kleinen Köpfen zur Welt. Ob das an Zika liegt, weiß man nicht sicher. Aber die Vermutung liegt nah.

Und die Weltgesundheitsorganisation, WHO genannt, hat schon einmal zu langsam reagiert. Nämlich bei Ebola. Das will man jetzt nicht noch einmal falsch machen. Wegen der Babys hat man also sofort einen "Internationalen Gesundheitsnotfall" ausgerufen. Und jetzt sind alle sehr eifrig dabei, herauszufinden, ob Zika wirklich schuld ist an den kleinen Köpfen. Und was man tun kann, um die Schwangeren und Babys zu schützen.

Es wird noch eine Weile dauern, bis die Gesundheitsexperten schlauer sind. Aber Angst müssen wegen Zika nur sehr wenige Menschen haben.

© SZ vom 27.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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