Chips und Pommes:Auf Hüften und Herz

Dass Chips futtern vor dem Fernseher auf die Hüften geht, ist bekannt. Doch das Knabberzeug soll - genau wie Pommes Frites - auch das Herz schädigen können.

Ein weiteres Laster, das einem verleidet wird: Jetzt stehen Pommes Frites und Chips unter Verdacht, das Herz zu schädigen. Denn das vor allem in den Kartoffelprodukten enthaltene Acrylamid gilt nicht nur als krebserregend, sondern es kann auch das Herz angreifen. Das ergab eine polnische Studie.

Erst nach mehrwöchiger Chipsabstinenz sanken die erhöhten Blutfettwerte der Probanden. (Foto: Foto: iStockphotos)

Darin ließen die Mitarbeiter des Nationalen Instituts für Lebensmittel und Ernährung in Warschau 14 gesunde Probanden täglich 160 Gramm Kartoffelchips - Acrylamid-Gehalt: 157 Mikrogramm - verspeisen.

Nach vier Wochen stellten die Forscher im Blut der Männer und Frauen typische Veränderungen fest, die das Risiko für Arteriosklerose und damit für Herzerkrankungen erhöhen.

Dazu zählten unter anderem erhöhte Blutfettwerte und hohe Konzentrationen von Entzündungsmarkern. Diese sanken erst wieder nach mehrwöchiger Chips-Abstinenz.

Im American Journal of Clinical Nutrition plädieren die Wissenschaftler dafür, auch die langfristigen Folgen typischer Aufnahmemengen des Stoffes zu prüfen, die bei etwa 20 bis 30 Mikrogramm pro Tag liegen.

Zudem empfehlen sie, den Acrylamidgehalt der Produkte durch veränderte Herstellungsverfahren zu minimieren. Acrylamid entsteht bei der Produktion stärkehaltiger Lebensmittel vor allem dann, wenn der Wassergehalt durch starke Erhitzung drastisch reduziert wird.

Vorhanden ist der Stoff auch in Cerealien, Knäcke- und Toastbrot sowie in Keksen.

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