Aktuell:Winke, winke

In Krankenhäusern riecht es komisch, man muss ständig im Bett liegen, oft ist es ziemlich langweilig. Außer man lebt in der US-Stadt Iowa.

Von Christina Waechter

Das Kinderkrankenhaus von Iowa City. (Foto: Icon Sportswire via Getty Images)

Im Kinderkrankenhaus von Iowa City kann man nämlich direkt auf das Spielfeld des benachbarten Football-Stadions schauen. Viele dieser Kinder dort sind sehr krank. Einigen fällt es sogar schwer, überhaupt aufzustehen. Aber an den Tagen, an denen ein Spiel stattfindet, kommen sie in den zwölften Stock, von dem aus man am besten ins Stadion sehen und den Iowa Hawkeyes zujubeln kann. Seit ein paar Wochen ist noch etwas besonders: Die Zuschauer jubeln zurück. Und das sind ziemlich viele Menschen, etwa 70 000 passen ins Stadion. Die Idee mit dem Winken schrieb eine Frau auf die Internet-Seite des Vereins. Von dort verbreitete sich die Idee rasch weiter. Beim nächsten Spiel kam dann die große Überraschung: Nach der ersten Halbzeit (besser gesagt, der ersten Viertel-Zeit, denn so ein Football-Spiel dauert viermal 15 Minuten) standen alle Fans im Stadion auf und winkten den Kindern im Krankenhaus zu. Seitdem machen die Fans das bei jedem Heimspiel. Football ist in den USA so wichtig wie bei uns Fußball. Beim Super Bowl, dem wichtigsten Spiel des Jahres, der in zwei Wochen stattfindet, kostet selbst die billigste Karte fast 700 Euro. Die Iowa Hawkeyes sind da aber nicht dabei. Sie sind eine College-Mannschaft.

© SZ vom 20.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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