Aktuell:Stinkt ziemlich

Auto-Hersteller wollen Autos verkaufen. Jetzt kam aber heraus, dass sie dafür Tier- und Menschenversuche gemacht haben. Um sagen zu können: Hey, Abgase sind nicht so schlimm.

Von Silke Stuck

Autoabgase sind nicht gut für die Gesundheit. Trotzdem haben die Autohersteller Daimler, Volkswagen und BMW offenbar jahrelang zusammen einen Verein betrieben, der nachweisen wollte, dass die Belastung mit Auspuff-Abgasen nicht mehr so schlimm sei. Dafür wurden in den USA zehn Affen für vier Stunden in einen Raum mit Auspuffgasen eines VW-Wagens gesperrt. Solche Tierversuche sind leider nicht ungewöhnlich. Später setzten sich auch Menschen im Auftrag dieses Vereins freiwillig den Auspuffgasen von Dieselautos aus. Allerdings für kurze Zeit und nicht in lebensbedrohlicher Dosis. Dennoch: Die Tests dienten nicht dem Gesundheits- oder Umweltschutz. Dafür konnten die Autofirmen weiter sagen: Dieselautos sind gar nicht so schlimm. Die Tier- und Menschenversuche sind nur ein weiterer Teil einer großen Vertuschungsaktion.

Schon länger wird von den Autofirmen gefordert, dass sie Filter in die Fahrzeuge einbauen, damit diese sauberer werden. Die Firmen sagten: "Haben wir." Tatsächlich aber hatten sie Abgastests gefälscht (darüber wurde viel berichtet). Die Chefs von Daimler, VW und BMW sagen, von Versuchen hätten sie nichts gewusst. Was bleibt? Abgase schädigen die Gesundheit. Weiterhin.

© SZ vom 03.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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