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Es war ein langer Weg dorthin: Ab der kommenden Saison wird Bibiana Steinhaus die erste weibliche Schiedsrichterin in der Fußball-Bundesliga sein.

Von Christoph Leischwitz

In der Männerliga, wohlgemerkt. Denn der Deutsche Fußball-Bund hat beschlossen, dass die 36-jährige Bibiana Steinhaus aus Hannover jetzt auch die großen Spiele des FC Bayern oder Borussia Dortmund in dieser ersten Liga pfeifen darf. Sie ist die erste Frau überhaupt, die es als sogenannte Unparteiische so weit gebracht hat. Nach zehn Jahren als Schiedsrichterin in der zweiten Liga ist sie sozusagen aufgestiegen. Viele sagen, sie kann ein Spiel sehr gut beruhigen, zum Beispiel, wenn Spieler viel schimpfen und Fouls begehen. Bibiana Steinhaus wird aber wahrscheinlich für eine ganze Weile die einzige Frau in diesem Job bleiben. Leider. Denn von hundert Schiedsrichtern in Deutschland sind nur vier Frauen, es gibt also nicht wirklich viel Nachwuchs. Und außerdem gibt es immer noch viele Männer, die echt glauben, dass es in den Profiligen zu schnell und zu hart zugehe für eine Schiedsrichterin - diese hätten im Männerfußball nichts verloren. Vor eineinhalb Jahren hat das einmal ein Spieler von Fortuna Düsseldorf wirklich genau so zu einem Reporter gesagt, nachdem Bibiana Steinhaus das Spiel geleitet hatte. Weil das sehr gemein war, wurde er damals für diese Aussage für fünf Spiele gesperrt.

© SZ vom 27.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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