Aktuell:Kein Fußballfest

Für einige ist die Weltmeisterschaft kein Grund zum Feiern: Bauarbeiter, Regierungskritiker und Straßenhunde leiden unter der Veranstaltung.

Von Nina Himmer

Putin-Gegner Alexej Nawalny. (Foto: imago/ITAR-TASS)

Während der WM schaut die ganze Welt auf Russland. Präsident Wladimir Putin will, dass sein Land dabei einen guten Eindruck macht. Dabei ist es ihm egal, dass andere leiden müssen. Um die prächtigen Stadien zu errichten, wurden zum Beispiel Bauarbeiter gezwungen, für sehr wenig Geld und fast ohne Pausen zu schuften. Außerdem mussten sie bei eisigen Temperaturen in Containern schlafen. Einige sind deshalb sogar gestorben. Auch Menschen, die mit Putins Politik nicht einverstanden sind, fürchten die WM. Während des Turniers sind nämlich viele Bürgerrechte eingeschränkt. Es ist dann zum Beispiel noch schwieriger als sonst, zu demonstrieren und offen seine Meinung zu sagen. Kritiker haben außerdem Angst, verhaftet zu werden, wie es bereits beim Confederations Cup in Russland passiert ist. Damals wurden friedliche Demonstranten niedergeschlagen und Tausende Menschen verhaftet. Aber auch Tiere leiden unter der Veranstaltung. Auf streunende Hunde etwa haben Politiker ein Kopfgeld ausgesetzt. Sie wollten verhindern, dass die Tiere die Gäste stören. Daraufhin wurden viele Hunde getötet. Menschenrechtler und Tierschützer ärgern sich deshalb, dass die WM überhaupt in Russland stattfindet.

Schön, sauber und sicher sollen Russlands Städte für die WM sein. Straßenhunde passen den Politikern da leider genauso wenig in den Kram wie Demonstranten. (Foto: imago/ITAR-TASS)
© SZ vom 09.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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