Aktuell:Gleichauf

Gold, Silber, Bronze: Im Sport ist die Reihenfolge extrem wichtig. Aber was passiert eigentlich, wenn die Besten genau gleich gut sind?

Von Christoph Leischwitz

Bei der Viererbob-WM am Königssee ist vergangenes Wochenende etwas Kurioses geschehen: Zum allerersten Mal in diesem Wettbewerb gab es zwei Weltmeister. Die Teams der beiden deutschen Piloten Johannes Lochner und Francesco Friedrich waren nämlich exakt gleich schnell gewesen. Aufs Hundertstel genau! Und das nach vier Läufen mit über 100 km/h Geschwindigkeit. Lochner und Friedrich lagen sich in den Armen. Sie hatten ja beide gewonnen - und konnten gleichzeitig dem Gegner gratulieren. Dafür gab es dann aber keinen zweiten Platz, sondern nur noch einen Bronze-Gewinner (der übrigens auch aus Deutschland kam).

In anderen Sportarten kommt Doppel-Gold öfter vor: Allein bei den olympischen Schwimmwettbewerben drei Mal, zuletzt 2016 in Rio. Doch manchmal darf es nur einen einzigen Gewinner geben. Bei der Fußball-EM 1968 zog Italien nach einem Unentschieden erst ins Finale ein, nachdem der Schiedsrichter eine Münze geworfen hatte. Einmal, 1965 im Europapokal, kam es sogar vor, dass die Münze senkrecht im Matsch des Rasens stecken blieb. Erst mit dem zweiten Wurf "besiegte" Liverpool den 1. FC Köln. 1970 wurde dann das Elfmeterschießen eingeführt.

© SZ vom 04.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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