Aktuell:Finster-Fisch

In einer mit Wasser gefüllten Höhle hat ein Taucher einen Fisch entdeckt, der am liebsten im Dunkeln lebt. Ein Tier, das sich seiner Umwelt perfekt angepasst hat.

Von Tina Baier

Er ist bleich wie ein Gespenst und wahrscheinlich blind. Doch das macht dem Fisch, den ein Taucher in einer mit Wasser gefüllten unterirdischen Höhle in Baden-Württemberg entdeckt hat, nichts aus. Denn in der Aachhöhle, wo der kleine Fisch lebt, ist es stockdunkel, so dass er sowieso nichts sehen könnte. Doch wie sind die merkwürdigen Tiere überhaupt dorthin gekommen? Wahrscheinlich sind vor etwa 20 000 Jahren ganz normale Fische aus der Donau in die Höhle geschwommen. Vielleicht haben sie nicht mehr hinausgefunden oder es hat ihnen dort einfach gut gefallen. Jedenfalls sind sie geblieben, und weil es den Tieren in der ewigen Dunkelheit nichts nützte, sehen zu können, sind sie über die Jahrtausende blind geworden. Dafür haben sie gelernt, feinste Veränderungen in der Wasserbewegung wahrzunehmen und sich so zu orientieren. Bis vor kurzem hat niemand gewusst, dass es diese Fische überhaupt gibt. Ein Höhlentaucher hat sie entdeckt, weil er sich getraut hat, ganz tief in die Aachhöhle hineinzutauchen. Auf seinem gefährlichen Weg musste er gegen eine starke Strömung anschwimmen und aufpassen, sich in dem Gewirr der vielen wassergefüllten Gänge nicht zu verirren.

© SZ vom 08.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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