William und Catherine in Kanada:Jugendlicher Aktivurlaub

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Das Programm des ersten gemeinsamen offiziellen Staatsbesuchs von Prinz William und seiner Frau in Kanada steht fest: Es liest sich wie die fröhliche Erlebnisreise eines Sportvereins.

Die kleinste kanadische Provinz Prince Edward Island (PEI) war Kennern bisher vor allem wegen ihrer schmackhaften Kartoffeln ein Begriff. Jetzt kommt etwas hinzu, auf das die ostkanadische Insel mindestens ebenso stolz sein sollte: Der Besuch des britischen Prinzen William und seiner Frau Catherine. Während des Staatsbesuchs, der an diesem Donnerstag beginnt und bis zum 8. Juli dauern soll, werden William und Kate auf Prince Edward Island unter anderem bei einem Drachenbootrennen gegeneinander antreten.

Der Besuch von Prinz William und Catherine ist für Kanada eine gewaltige Werbung. Sollte sich das Paar im Drachenboot nass machen, ist der Spaß garantiert. (Foto: dpa)

Dass Kate, seit ihrer Hochzeit am 29. April Duchess of Cambridge, in einem Drachenboot eine besonders gute Figur macht, ist der Öffentlichkeit bereits bekannt. Schon während einer vorübergehenden Trennung von William im Jahr 2007 hatte sie sich als Mitglied eines Drachenboot-Teams fotografieren lassen: in sexy Sportbekleidung, mit gebräunten Armen und athletischem Oberkörper. Diese Bilder, so berichteten britische Zeitungen, hätten William gezeigt, was ihm entgehen könnte, worauf sich die beiden bald wieder gefunden hätten.

Für die Besucher des Drachenboot-Rennens auf dem kleinen Dalvay-See werde der Kleiderstil "smart-casual" erwartet, sagt Ann Winchester, Kommunikationsbeauftragte der Regierung von PEI - also elegante Lockerheit. Das Paddeln überlasst das königliche Paar übrigens den kartoffelgestärkten Athleten der Insel. Kate und William werden ihre Boote nur steuern. Immerhin bestände die Möglichkeit, dass beide nass werden, räumt Winchester ein.

Das könnte ihnen auf ihrer Reise noch häufiger passieren. Bei ihren von 1300 Journalisten begleiteten Besuchen in sieben Städten, vier Provinzen und einem Territorium spielen Transportmittel wie Wasserflugzeuge, Kanus und Hubschrauber eine nicht unbedeutende Rolle. In der Goldgräberstadt Yellowknife soll William mit Jugendlichen Straßenhockey spielen. Eine Art Erlebnisurlaub für Teenager also.

Für Kanada freilich ist der Besuch eine gewaltige Werbung. Deshalb regt sich auch kaum ein Kanadier über die Kosten von einer Million Euro auf, obwohl längst nicht alle von der Monarchie begeistert sind. Laut einer Umfrage will jeder dritte Kanadier lieber anstelle der Queen ein demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt. Prinz William aber ist beliebt, beliebter jedenfalls als seine Großmutter. Auch seine neue Ehefrau genießt die Sympathie vieler Kanadier.

Details werden lebhaft diskutiert, etwa die Tatsache, dass Kate keine Zofe mitnimmt, die ihr beim Ankleiden hilft, dafür aber ihren Friseur. Gespannt warten die Kanadier, ob sie am 1. Juli, dem kanadischen Nationalfeiertag, sich die Flaggenfarben rot-weiß überzieht und ob sie auch Kleider von kanadischen Designern tragen wird.

Auch bereiten die regionalen Zeitungen die Zuschauer auf den richtigen Umgang mit dem Prinzenpaar vor. So wird unter anderem davon abgeraten, einen Eishockeystock als Geschenk zu überreichen: "Dieser könnte als Waffe gesehen werden." Auch hysterisches Kreischen sei nicht angebracht. William sei "kein Rockstar", so heißt es.

© SZ vom 30.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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