Vorschlag-Hammer:Burn-it-Nachtrag

In Riem soll ein Holzprovisorium errichtet werden, in dem die Philharmoniker solange unterkommen, bis der Gasteig grunderneuert ist

Von Harald Eggebrecht

In München kommt man aus dem Staunen wirklich nicht heraus, wenn es um das, oh Schreck, lass nach, leidige Thema "Konzertsaal" geht. Jetzt soll also ein Holzprovisorium jot-we-de in Riem errichtet werden, Kostenpunkt stolze rund 37 Millionen Euro, in dem die Philharmoniker solange unterkommen sollen - auch das BR-Symphonieorchester, die privaten Konzertveranstalter natürlich ebenso - bis der Gasteig grunderneuert ist, Wiedereröffnung voraussichtlich 2100. So eine ähnliche Holzhütte hat für die Oper in Genf als Zwischenlösung funktioniert. Allerdings nicht irgendwo im Nirgendwo! Da möchte man nun doch sehr ernstlich bitten, dergleichen Wahn, um es mit Richard Wagner zu sagen, zu unterlassen, will man den Rang und Ruf der Musikstadt München nicht unheilbar beschädigen. Der Verlust von hunderten von Abonnements scheint programmiert, die Konzertveranstalter werden die Riemer Expedition nicht riskieren, der BR sich im Herkulessaal einigeln wie früher. Und den Philharmonikern droht Qualitätsverlust, weil womöglich der jetzige Chefdirigent sich auf dergleichen Hazard nicht einlässt. Das ganze riecht nach Schilda und Schöppenstedt. Oh, Freunde nicht diese Pläne, lasst uns andere, freudenvollere vorlegen!

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