Von SZ-Autoren:Helmut Luther über Österreichs Süden

Auf seiner Reise entlang der legendären Südbahn von Südtirol nach Istrien besucht der Autor verwunschene Parkanlagen und begegnet Menschen, die diese Landschaft geprägt haben. Sie gehörte einmal zu Österreich.

Als "Nizza der Adria" wurde Görz einst gerühmt, heute ist es eine zwischen Italien und Slowenien geteilte Stadt. Dort geht SZ-Autor Helmut Luther den Spuren Nora Gregors nach, einer gefeierten Burgschauspielerin der 1930er-Jahre. Aus Görz stammt auch Julius Kugy. Eine Treppe hinauf hinter den Ruinen des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Geburtshauses von Nora Gregor, dann durch einen verwunschenen Park, und man steht vor dem Geburtshaus Kugys, der die julischen Alpen erschlossen hat. Der Rechtswissenschaftler, der sich mit Eichendorffs "Taugenichts" identifiziert hatte, suchte auf den Bergen nach seltenen Blumen. Das aufkommende Extrem-Bergsteigen geißelte er als Narretei.

Auf seiner Reise entlang der legendären Südbahn von Südtirol bis nach Istrien begegnet der Autor Künstlern, Erfindern, Industriellen, Politikern und Wissenschaftlern von einst wie Francesco Illy, Begründer des Kaffeeimperiums, oder den Luftfahrtpionieren Edvard und Josip Rusjan. Sie alle stammen von der österreichischen Riviera oder haben sie durch ihr Wirken geprägt. Man bekommt Lust, im Heute das Damals zu entdecken, die Zeit, als Österreich noch am Meer lag.

Helmut Luther: Österreich liegt am Meer. Eine Reise durch die k. u. k. Sehnsuchtsorte. Amalthea Signum Verlag, Wien 2017. 288 Seiten, 29,75 Euro.

© SZ vom 25.09.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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