Von SZ-Autoren:Birgit Lutz reist zu den Grönländern

In Gesprächen mit Jägern, Jugendlichen, Pfarrern und anderen Einwohnern Grönlands zeichnet Birgit Lutz das Bild eines Landes, dessen Traditionen gerade dabei sind, langsam zu verschwinden.

Da hinschauen, wo es auch mal wehtut - das wollte Birgit Lutz auf ihren Reisen nach Ostgrönland. In ihrem neuen Buch "Heute gehen wir Wale fangen ..." beschäftigt sich die SZ-Autorin mit den Menschen Grönlands. Auf langen Reisen gewann sie das Vertrauen vieler Einheimischer, die ihr schließlich aus ihrem Leben auf der eisigen Insel erzählten, deren Traditionen bis in die Steinzeit zurückreichen. Die Gespräche mit Jägern, Jugendlichen, dem Pfarrer der Ammassalik-Region und anderen verwebt die Autorin mit eigenen Erlebnissen. So erhält man einen faszinierenden Einblick in das heutige Leben der Ostgrönländer, das geprägt ist von einem rasanten Prozess der Modernisierung innerhalb weniger Generationen. Jäger berichten vom Niedergang der Tradition nach den großen Kampagnen gegen die Robbenjagd. Diesem Thema widmet die Autorin nach intensiven Recherchen viel Raum und nimmt schließlich selbst an einer Jagd teil. Grönland habe sie herausgefordert, schreibt die Autorin im Vorwort. Sie hat die Herausforderung angenommen. Entstanden ist so ein ebenso persönlicher wie informativer Bericht über eine Kultur, die gerade für immer verschwindet.

Birgit Lutz : Heute gehen wir Wale fangen ... btb Verlag, München 2017. 446 Seiten, 25 Euro. E-Book 19,99 Euro.

© SZ vom 21.11.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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