Von SZ-Autoren:Andreas Zielcke über den letzten Playboy

Die "schönste Filmschauspielerin" und dann nacheinander die beiden reichsten Frauen der Welt - das war das Leben des Playboys Porfirio Rubirosa, ehe er mit seinem Ferrari verunglückte.

"Er ist der unübertreffliche Zauberer, der es schafft, einen höchst gewöhnlichen Abend in eine magische Nacht zu verwandeln". Wäre es nur eine wahre Lust für den Latin Lover Porfirio Rubirosa gewesen, mit ungezählten Frauen eine Affäre einzugehen, wäre seine Geschichte trotz allem nur wenige Sätze wert. Herausragend aber für den Frauenhelden war, wie viele Geliebte mit derart beglückten Worten ihr Abenteuer mit ihm beschrieben und ihn so weltweit zur erotischen Legende machten, der die nächste Frau umso williger anheimfiel. Mit der damals "schönsten Filmschauspielerin" und dann nacheinander mit den beiden reichsten Frauen der Welt verheiratet und davor, daneben und danach mit den begehrtesten weiblichen Stars liiert - Rubirosa verwirklichte spielend, schamlos und verwegen, wovon seine ganze Generation von Männern nur zu träumen wagte. Erst die sexuelle Revolution der Sechzigerjahre entzog dem bis dahin noch verbotenen Traum seine Grundlage und seinen frivolen Zauber. Als ahnte er es, verunglückte Rubirosa mit seinem Ferrari, so gesehen, zum rechten Zeitpunkt tödlich: 1965. Karl Lagerfeld hat Andreas Zielckes kleine Biografie des letzten großen Playboys, Verführers und Ehebrechers in seiner Reihe "L.S.D." noch einmal neu aufgelegt, mit einer gegenüber der Erstausgabe von 1992 aktualisierten Textfassung.

Andreas Zielcke: Der letzte Playboy. Das Leben des Porfirio Rubirosa. L.S.D. im Steidl Verlag 2015. 103 Seiten, 14,80 Euro.

© SZ vom 14.09.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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