Unterhaltung:Jan Böhmermann

Der ZDF-Chefsatiriker Jan Böhmermann ist mit seiner Fernseh-Big-Band, dem "Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld", auf Tour. Motto: "Fernsehen ist so 2017". Nach dem Abend in München bleibt eine Gewissheit und eine gute Frage.

Von Julian Dörr

"Fernsehen ist so 2017" nennt Jan Böhmermann seine erste Konzerttour. Die Live-Show, die am Donnerstagabend in München gastierte, war allerdings eine Art "Best of"-Revue seiner Fernsehsendung Neo Magazin Royale. Schon nach zwei Songs hatte der ZDF-Chefsatiriker sein Publikum in Musikantenstadl-Stimmung gespielt. Die Hände patschten im Takt und geschunkelt wurde auch. Ironisch, versteht sich. Und Böhmermann sang: "Wenn ich ein echter Sänger wär'". Natürlich ist er kein echter Sänger, aber - das muss man ihm lassen - dafür macht er es ziemlich gut. Was sicher auch an seiner grandiosen Big-Band, dem 17-köpfigen "Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld" lag, das ihn durch seine Hits begleitete: "Baby Got Laugengebäck", "Be Deutsch", "Besoffen bei Facebook", "Style & das Geld". Giulia Becker war da und sang ihren Scheidensong, und natürlich Böhmermanns Alter Ego, der Rapper Polizistensohn. Böhmermann hatte zweifelsohne ein paar Hits in den vergangenen Jahren. Nach einer guten halben Stunde drängt sich andererseits auch stark die Frage auf, warum man ihm jetzt eigentlich bei seiner James-Last-Werdung zusehen soll. Muss man aber ja auch gar nicht. Man kann ja auch weiter einfach die wirklich guten Youtube-Videos seiner Songs anhören.

© SZ vom 12.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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