Umstrittene Reformpläne:Kunst auf der Flucht

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Der "Weibliche Akt von rückwärts auf rosa Grund" war bis vor kurzem noch als Leihgabe ausgestellt, jetzt verkaufen die Macke-Enkel das Bild. (Foto: Lempertz)

Das Kulturgutschutzgesetz hat die einen entsetzt, die anderen beruhigt. Heute wird es im Kabinett beraten. Dabei bringen Sammler ihre Gemälde und Skulpturen längst ins Ausland.

Von Jörg Häntzschel und Catrin Lorch

Es gibt wahrlich attraktivere, eingängigere Themen, doch Kulturstaatsministerin Monika Grütters ließ sich davon nicht schrecken. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das seit 1955 geltende, oft lustlos angewendete Gesetz zum Schutz des nationalen Kulturguts zu aktualisieren - und dabei auch zu verschärfen. Dass sie mit ihren im Juli veröffentlichten Reformvorschlägen in ein derartiges Wespennest treten würde, hatte sie aber wohl nicht geahnt. "Kalte Enteignung" wurde ihr vorgeworfen, DDR-Methoden. Nur so ist wohl der gereizte Ton zu erklären, mit dem sie inzwischen auch besonnene Kritiker des Gesetzes anfährt.

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