Das Theater scheint sich nicht mehr allzu viel zuzutrauen. Symptomatisch für ein aggressives Trendstrebertum steht die auf dem Internetportal "Nachtkritik" von einem Dramaturgen geforderte "Säuberung des Theaters von seiner Geschichte zugunsten einer Überfülle von Gegenwart." Als ersten Schritt in Richtung auf diese "Säuberung" von Geschichtsbewusstsein kann man verstehen, wenn das Theater Formate der Unterhaltungsindustrie imitiert. Ein Beispiel hierfür ist Kay Voges jüngste Dortmunder Inszenierung "Die Show".
Theaterdebatte:Die Tatortreiniger
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Klassiker gelten nur noch als "Kunstkacke". Verwechselt man die "Säuberung des Theaters von seiner Geschichte" mit Avantgarde?
Von Peter Laudenbach