Theater:Das Hohelied der Wut

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Der Chor in seiner Phase künstlicher, industrieller Sexiness. (Foto: David Baltzer)

"Jedem das Seine", ein feministisches Manifest in den Kammerspielen

Von Egbert Tholl, München

Im Herbst war Marta Górnicka zu Gast beim "Spielart"-Festival in München. Mit ihrem polnischen "Chor der Frauen" zeigte sie damals "Hymn do Miłości", eine "Hymne an die Liebe", eine grandiose und hochpräzise Arbeit über völkische Mobilmachung, in der gleichzeitig der Widerstand gegen diese aufscheint. Aus der sehr exakt durchgearbeiteten Choreografie des Chores lösen sich immer wieder Individuen des Widerspruchs, Hoffnungsträger, Neinsager. Das faschistoide Kollektiv wird durchbrochen - ein nicht hoffnungsloser Kommentar zum Polen der Gegenwart, angstvoller Gesellschaft und der Uniformität der Masse.

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