Die Romane des Literaturnobelpreisträgers J. M. Coetzee sind streng gefügte Konstrukte, in denen auf einem oft theoretischen Fundament jede Formulierung und jedes Detail an einen unverrückbaren Platz montiert wurde. Diese Geschlossenheit ist einer der Gründe, warum keiner seiner Romane mehr als 300 Seiten lang ist, denn länger ist eine solche Kompositionsmethode kaum durchzuhalten. Auch deshalb bestehen manche Romane Coetzees wie "Elizabeth Costello" und "Tagebuch eines schlimmen Jahres" aus Kurzgeschichten und ineinandergreifenden, kleineren Texten, die auch alleine stehen könnten.
Südafrikanische Literatur:Das Rätsel des Schreibens
Lesezeit: 2 min
Erstmals übersetzt: Drei Kurzgeschichten von J.M. Coetzee - darunter seine Nobelpreisrede.
Von Nicolas Freund