Südafrika:Schriftsteller André Brink gestorben

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Seine einzige Waffe war das Schreiben: André Brink. (Foto: dpa)
  • André Philippus Brink ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
  • Der südafrikanische Schriftsteller war einer der wichtigsten Apartheid-Kritiker und stets in Sorge um die Demokratie in seinem Heimatland.
  • Bis zuletzt unterrichtete Brink an der Universität Kapstadt als Professor für Literatur.

Der südafrikanische Schriftsteller und Apartheid-Gegner André Philippus Brink ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Medienberichten zufolge starb er in der Nacht zum Samstag auf dem Rückflug von Belgien nach Südafrika. In Belgien hatte ihm die französischsprachige Katholischen Universität Löwen (UCL) die Ehrendoktorwürde verliehen.

Kampf gegen die Apartheid

Brink, 1935 als Sohn eines Beamten und einer Englischlehrerin im südafrikanischen Vrede geboren, verfasste seine Werke auf Englisch und Afrikaans, der von Schwarzen noch heute oft verhassten Sprache derer, die das rassistische Apartheid-Systems schufen. Nach eigenem Verständnis war Brink tief verwurzelt in der burischen Geschichte, aber auch entsetzt darüber, "was mein Volk, die Afrikaaner (Buren) taten", wie er einmal sagte.

Die Augen wirklich geöffnet habe ihm seine Zeit an der Sorbonne in Paris in den 60er Jahren, von wo er gerade aus der räumlichen Distanz die absurde Realität Südafrikas in aller Schärfe sah. Nur das Schreiben habe ihm ermöglicht, weiter in Südafrika zu leben, bekannte Brink. "Es war meine einzige Waffe, mit der ich gegen alles kämpfte, was mich bedrohte und ich als ungerecht empfand." In der Schriftstellervereinigung "Die Sestiger" (Die Sechziger), die auf Afrikaans gegen die Apartheid-Bewegung ankämpfte, gehörte er bald zu den führenden Mitgliedern.

Sein 1979 in London erschienener Anti-Apartheid-Roman "A Dry White Season" (Weiße Zeit der Dürre) wurde umgehend verboten. Zehn Jahre später verfilmte Euzhan Palcy den Stoff mit Marlon Brando, Donald Sutherland und Susan Sarandon.

Sorge um die Demokratie

Immer war er in Sorge um die Demokratie in Südafrika. Vor nicht allzu langer Zeit klagte Brink, sein Land habe sich abgewendet von den humanitären Idealen Nelson Mandelas.

Brink unterrichtete bis zuletzt an der Universität Kapstadt als Professor für Literatur. Drei Mal war er für den Literatur-Nobelpreis im Gespräch und mehrfach für den Booker Preis nominiert, zuletzt 2012 für seinen Roman "Philida".

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