Stockhausen-Premiere:Auf Erden gelandet

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Szenen eines engen Familienlebens: Der junge Michael (Peter Tantsists, links), Papa Luzifer (Michael Leibundgut) und Mama Eva (Anu Komsi). (Foto: Sandra Then)

Das Theater Basel erkundet mit musikalischer Brillanz und handfester Regie die Zukunft von Karlheinz Stockhausens Welterlösungsoper "Donnerstag aus Licht".

Von Egbert Tholl

Es ist jetzt 31 Jahre her, dass "Donnerstag aus Licht" von Karlheinz Stockhausen zuletzt aufgeführt wurde. Das geschah in London, und die Anwohner von Covent Garden hatten, heißt es, gegen das Ende rebelliert, den "Abschied", der nach dem Willen des Meisters auf dem Vorplatz des Opernplatzes stattzufinden hatte - 1985 ging neue Musik anscheinend noch als Ruhestörung durch. Davor hatte es nur die Uraufführung an der Mailänder Scala gegeben, die auch mal näher am Puls der Zeit war als heute. Damals, 1981, dauerte es freilich sechs Aufführungen, bis das Werk in Gänze zu hören war; zunächst streikte der Chor, der wegen einer komplizierten Passage im dritten Akt wie ein Solistenensemble bezahlt werden wollte. Zu teuer für die Scala, der dritte Akt fiel (zunächst) aus, das Publikum war begeistert.

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