Schauspielhaus Stuttgart:Erotische Verwicklungen

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Befreiend schön: Dirigent Christian Curnyn und Regisseur Calixto Bieito feiern die leider zu selten inszenierte Semi-Oper "The Fairy Queen".

Von Reinhard Brembeck

Ratlos versonnen sitzt die in die Jahre gekommene Titania nach dieser Nacht der Nächte am Bühnenrand von Stuttgarts Schauspielhaus. Zu was nur, scheint sie zu fragen, hat sich diese Hochzeitsparty in Stuttgarts Schauspielhaus ausgewachsen? Susanne Böwe ist als Elfenkönigin zwar eine resolute Gastgeberin. Aber was ihre meist sehr viel jüngeren Gäste da alles getrieben haben könnten, was sie selbst angestellt hat, das ist ihr jetzt in der Morgendämmerung so überhaupt nicht klar. Zettels schrulliger Liebestraum, dem Titania jetzt offenbar nachsinnt, ist ein Dreck dagegen. Und von hinten weht wieder einmal ein melancholischer Fetzen Barockmusik daher, hat die für die Party engagierte Musikkapelle doch skurrilerweise die ganze Nacht hindurch nichts anderes als Henry Purcell gespielt.

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