Russische Literatur:Tanz mit dem Nichts

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Ein Sog geht durch das Schreiben des zu Lebzeiten aus politischen Gründen kaum verlegten Russen Sigismund Krzyzanowski. Seine Novelle "Der Club der Buchstabenmörder" findet vor leeren Bücherregalen statt, ist aber voller Ideen.

Von Tim Neshitov

Literaturwissenschaftler und Kritiker haben ihn mit Kafka, Camus, Borges, Nabokov verglichen. So schmeichelhaft diese Vergleiche auch sind, vermutlich wünscht sich jeder Schriftsteller, als eigene Größe wahrgenommen zu werden, nicht nur als Vergleichsgröße. Sigismund Krzyzanowski, dieser russischsprachige Autor mit polnischem Namen, wird auch deshalb so gerne mit anderen verglichen, weil sein Werk dem breiten Publikum so wenig sagt. Er wurde zu Lebzeiten (1887-1950) in der Sowjetunion aus politischen Gründen kaum verlegt, und nun ist er weitgehend vergessen, trotz der Bemühungen seines Moskauer Entdeckers und unermüdlichen Herausgebers Wadim Perelmuter. Unter Kafka kann sich jeder etwas vorstellen. Aber unter Krzyzanowski?

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