Reportage:Was bleibt

Lesezeit: 6 min

Im März verstarb Zaha Hadid. Nun wollen ihre Mitarbeiter das Werk der weltbekannten Architektin international fortsetzen. Aber lässt sich Genie einfach so reproduzieren?

Von Laura Weissmüller

Wir sind wie eine Maschine. Wir laufen einfach weiter", sagt Woody Yao, Zaha Hadids Mitarbeiter Nummer eins. Er steht in Venedig, am Canal Grande. Im Rücken ein prächtiger Palazzo, in dem gerade die Retrospektive seiner ehemaligen Chefin eröffnet wird. Sie versammelt noch einmal alles, was der im März mit nur 65 Jahren überraschend verstorbenen Architektin den Ruf als Avantgardistin und Baukünstlerin eingebracht hat: Ihre frühen Gemälde, in denen Häuser zu bersten scheinen. Modelle von Gebäuden, denen Ingenieure noch vor 20 Jahren das Etikett "unbaubar" anhefteten. Und das soll jetzt eine Maschine fertigbringen? Meisterwerke ohne den Meister selbst? Das Werk fortführen, ohne die Hand, die es prägte? Andererseits: Zaha Hadid Architects hat fast 400 Mitarbeiter und Niederlassungen in London, New York, Peking und Hongkong. Aktuell arbeitet das Büro an 53 Projekten. Hier den Stecker zu ziehen und einfach alle nach Hause zu schicken erscheint unvorstellbar.

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