Radar:Ritter, Tod und Teufel

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(Foto: Bassenge)

Mit einer Folge hochkarätiger Dürer-Grafiken, darunter zwei der Meisterstiche, eröffnet Bassenge seine Auktionsserie.

Von Dorothea Baumer

Mit einer Folge hochkarätiger Dürer-Grafiken, darunter zwei der sogenannten Meisterstiche, eröffnet Bassenge am 30. Mai seine umfängliche Auktionsserie. Ein hervorragend bewerteter Abzug des Kupferstichs "Die Eifersucht" schlägt mit einer Schätzung von 45 000 Euro zu Buche. "Ritter, Tod und Teufel", der berühmte Kupferstich von 1513, vom Künstler einfach "Der Reuter" genannt, ist in zwei vorzüglichen Exemplaren vorhanden, die jeweils für 60 000 Euro zum Aufruf kommen. Das Generationen von Interpreten herausfordernde Rätselblatt und wohl auch versteckte Selbstportrait "Melencolia I" von 1514 wird in einem prachtvollen Abzug angeboten, der noch zu Lebzeiten Dürers entstanden sein dürfte (120 000). Zwei an den folgenden Tagen versteigerte Spezialofferten verdienen darüberhinaus besondere Aufmerksamkeit: Zum einen das reizvolle Aufgebot von 130 Portraitminiaturen des 16. bis 18. Jahrhunderts, das viele Sammlerwünsche erfüllen dürfte und von J.C. Lavaters Profil um 1800 bis zum um 1580 im Umkreis Bronzinos entstandenen Bildnis einer jungen Frau reicht (Taxen 200, 3000 Euro); zum anderen eine ungewöhnliche spanisch-deutsche Privatsammlung von über hundert "memento mori"-Objekten, die Stiche, Gemälde und Skulpturen umfasst.

Josef Hoffmann, das Entwurfsgenie der Wiener Moderne, steht im Mittelpunkt der Kunstgewerbeauktion des Wiener Dorotheums. Von ihm wird am 30. Mai eine goldene Brosche mit Perlmutt und Mondsteinen aufgeboten. Für das aus deutschem Besitz eingelieferte Schmuckstück werden 150 000 bis 300 000 Euro erwartet. Weitere 90 000 Euro sollte ein 1903 datierter silberner Anhänger mit farbigen Schmucksteinen bringen. Mit 12 000 Euro ist ein Paar silberner Tafelaufsätze der Wiener Werkstätte nach Hoffmanns Entwurf von 1905 angesetzt. Eine "Goldene Vitrine" des Leipzigers Curt Stoeving wäre für mindestens 7000 Euro zu haben.

Ein Frühwerk Vincent van Goghs, "Landschaft mit Netzflickerinnen", versteigert Artcurial in Paris am 4. Juni. Das 1882 in Holland entstandene Gemälde des 29-Jährigen zeigt erste Anklänge seines späteren individuellen Stils. Es stammt aus einer Privatsammlung, hing die letzten Jahre als Leihgabe im Amsterdamer Van Gogh Museum und ist auf drei bis fünf Millionen Euro taxiert.

© SZ vom 26.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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