Ohne größeres Feuerwerk an Spitzenlosen eröffnen die alten Meister die New Yorker Auktionssaison in den Tagen vom 24. bis 27. Januar. Der Schein einer Kerze muss diesmal reichen, wie ihn etwa der flämische Caravaggist und Nachtspezialist Adam de Coster in einem Hauptlos einsetzt, um das Bildnis einer jungen Frau aus geheimnisvollem Dunkel hervortreten zu lassen (Abb. Sotheby's). Geschätzt ist das bei Sotheby's am 25. Januar aufgebotene Gemälde mit hohen 1,5 Millionen Dollar. Gleich hoch geschätzt ist eine innige Dreifigurenszene Francisco de Zurbaráns aufgerufen, die "Mystische Vermählung der Heiligen Katharina von Alexandrien". Und ein ebenso hoher Einsatz wird für ein dem großen Velázquez allerdings nur zugeschriebenes Küchenstillleben erwartet.
Christie's beschränkt das Angebot wie in den letzten Jahren auf Altmeisterzeichnungen und stellt zwei Hauptlose, beide mit junger Auktionsvergangenheit, in den Mittelpunkt. Aus der Hand Francisco de Goyas ist eine Tuschezeichnung, die einen Jäger mit Hund in der Landschaft zeigt und 600 000 Dollar kosten soll; von Peter Paul Rubens ein Blatt barocker Opulenz, die bildhaft reich in schwarzer Kreide, Tusche und Deckfarben ausgeführte Zeichnung mit dem triumphalen Einzug des Scipio Africanus nach dem Sieg im zweiten Punischen Krieg in Rom, nach einem Tapisserieentwurf von Giulio Romano aus den 1530er-Jahren (500 000).
Kunst und Kunsthandwerk für das kleine Budget, darunter eine große Offerte an Fayencen und Porzellan des 18. Jahrhunderts, bietet Van Ham am 24. und 25. Januar. Zum Aufruf kommt unter anderem der zweite Teil der Sammlung Ingrid Loosen-Grillo. Eine Terrine mit Zitronenknauf in feinem Grüncamaieu (300 Euro) zählt ebenso dazu wie ein wohl Meißner Löschhütchen "Gute Nacht" mit Eulen-Dekor (600).