Radar:Das Rot der Maya

(Foto: Gerhard Hirsch Nachf.)

Bei Neumeisters Auktion mit Alter Kunst ist Carl Spitzweg der Top-Star, bei Gerhard Hirsch ein sitzender Mann aus Mexiko und bei Quittenbaum ein namenloser Designer aus den fünfziger Jahren.

Von Dorothea Baumer

Carl Spitzweg ist der Star in Neumeisters Auktion mit Alter Kunst am 23. September. Sein Landschaftsgemälde, im eigenen Verzeichnis 1863 als "Alpenscene (liebendes Paar)" geführt, verbindet Freilichtmalerei mit einem imposanten Hochgebirgssujet (100 000-120 000 Euro). Flankiert wird das Hauptlos von zwölf Skizzenblättern Spitzwegs 600-2200). Herausragend im 19. Jahrhundert ist zudem eine große Architekturvedute, die Leo von Klenze hinterlassen hat. Sie zeigt die Kirche S. Maria Maggiore in Bergamo und wird für 30 000 Euro aufgerufen. Die Altmeisterofferte führt das barocke Gemälde eines "Salvator Mundi" von Anton Raphael Mengs an, das, restaurierungsbedürftig, lediglich mit 40 000 Euro angesetzt ist.

Präkolumbianische Kunst aus zwei Privatsammlungen bietet Gerhard Hirsch am 21. September. Ein Topstück unter den 18 altmexikanischen Keramiken der Sammlung Schirmer ist die Figur eines sitzenden Mannes der Nayarit-Kultur (250 v. Chr. bis 400 n. Chr.) (4000 Euro). Nicht minder bestechend, allein seines leuchtenden Rots wegen, ist ein etwa tausend Jahre altes Maya-Gefäß aus der Sammlung des Münchner Ethnologen Ferdinand Anton (3500,

An Eleganz ist italienisches Design der Fünfziger schwer zu übertreffen. Das kann Quittenbaums Offerte am 22. September nur bestätigen. Hier liefert ein von Fontana Arte 1958 produzierter Couchtisch mit verspiegelter Glasplatte auf Metallgestell das mit 30 000 Euro teuerste Los. Der Designer ist unbekannt. Aus derselben Zeit, wenn auch von anderer Statur, ist ein Couchtisch von Piero Fornasetti. Das Dekor der Tischplatte wurde vom Künstler koloriert (20 000).

© SZ vom 19.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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