Nachkriegs- und Gegenwartskunst stehen während der Londoner Frieze-Woche im Fokus: beim Händlerauftritt im Regent's Park wie bei den Abendauktionen der großen Häuser. Phillips eröffnet die Serie am 5. Oktober. Titelstück der Auktion ist Tapetenbild von Rudolf Stingel: satte Rokoko-Goldornamentik im Großformat für 1,5 Millionen. Als weiteres Highlight wird ein monumentales Mixed Media in dichten Materialschichten von Mark Bradford geboten, "Rat Catcher of Hamelin III" (1,5 Millionen). Die Preisspitze markieren Andy Warhols "20 Pink Maos" von 1979 mit vier bis sechs Millionen Pfund.
Christie's, sehr erfolgreich mit thematischen Handreichungen, setzt auf die "zeitgenössische weibliche Form". Als Protagonistinnen werden am 6. Oktober Thomas Schüttes "Bronzefrau Nr. 13", eine Skulptur von 2003 aus der "Frauen"-Serie aufgeboten (1,2 Millionen). Ferner Gerald Laings Gemälde "Beach Wear" von 1964, das hier als eines der ersten Pop Art-Bilder deklariert wird (bis 1,5 Millionen) und von Albert Oehlen ein 1989 entstandenes Gemälde ohne Titel, das im Profil die Züge der Statue of Liberty aufnimmt (500 000). Der anschließende Italian Sale wird angeführt von einer in Afghanistan gestickten Weltkarte Alighiero Boettis, "Tutto", von 1988 (1,8 bis 2,2 Millionen).
Peter Doigs Landschaft "Grasshopper", 1990 entstanden und bereits zum vierten Mal via Auktion weitergereicht, ist mit einer Schätzung von 2,8 bis 3,5 Millionen eines der Toplose bei Sotheby's am 7. Oktober. Auch Gerhard Richters abstraktes, auf drei bis vier Millionen taxiertes Gemälde "Garten Nr. 515" zählt dazu, wie auch Jean-Michel Basquiats "Hannibal", 1982 gemalt (3,5 Millionen). Spitzenreiter der italienischen Arte Povera ist Alberto Burris 1962 feuerbearbeitetes "Rosso Plastica 5" (vier bis sechs Millionen).