Radar:Alles muss raus

Eine der 60 Affen-Bronzen von Jörg Immendorf. (Foto: Van Ham)

Ein seltenes Spektakel: Van Ham hat den Ausverkauf der Konkursmasse von Helge Achenbach übernommen. Drei Tage lang wird zeitgenössische Kunst losgeschlagen - vieles zu Schnäppchenpreisen.

Von Dorothea Baumer

In einem viertägigen Auktionsmarathon versteigert Van Ham die Insolvenzmasse des Kunstberaters Helge Achenbach. 1400 zeitgenössische Arbeiten deutscher wie internationaler Künstler von Altenbourg und Anzinger bis Zimmer und Zobernig stehen in Düsseldorf am 17., 18. und 19. Juni zum Verkauf. Achenbachs schillernde Figur, das Spektrum des Angebots und Schätzungen auf Schnäppchen-Niveau dürften das Spektakel befeuern. 60 "Affen"-Bronzen von Jörg Immendorff (1500 bis 25 000 Euro, zählen zur ersten Tranche. Die Highlights der Offerte gehen im Kölner Stammhaus am 20. Juni über die Bühne: vom kleinen Öl "Laeso" von Per Kirkeby (4000 Euro) bis zu Gotthard Graubners frühem Kissenbild "Trampolin" von 1971 (80 000).

Deutscher Expressionismus ist ein Schwerpunkt der während der Art Basel abgehaltenen Auktionen bei Kornfeld in Bern am 18. und 19. Juni. Hauptlos ist Ernst-Ludwig Kirchners "Rotes Haus-Roter Januar". Das 1909 entstandene Gemälde ist in hervorragendem Originalzustand und erstmals auf dem Markt (800 000 Franken). Von Edvard Munch, der großen Vorläuferfigur, wird der 1898 entstandene, 1917 überarbeitete Holzschnitt "Frauen am Meeresufer" angeboten (600 000). Der Tiermystiker Franz Marc spricht aus der Tempera "Pferde auf der Weide I" (450 000).

Ein Prachtstrauß führt die Kunst- und Antiquitäten-Offerte des Wiener Im Kinsky am 16. Juni an. Virtuos ins Bild gesetzt hat ihn Jan Brueghel d.J. um 1630 (500 000 Euro). Überragend bei Jugendstil und Design am 17. Juni sind zwei Broschen der Wiener Werkstätte nach Entwürfen von Josef Hoffmann aus dem Jahr 1908 (je 100 000).

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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