Neue Musik:Wenn Avantgarde konservativ wird

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Donaueschingens Musiktage sind immer noch das wichtigste Festival für neue Musik. Doch trotz 17 Uraufführungen und einem philosophischen Vortrag blieben Fragen offen.

Von Simon Tönies

Ein Samstagmorgen im Schwarzwaldstädtchen Donaueschingen und eine Stunde der Gegensätze. Das ehrwürdige Klangforum Wien trifft auf das Hardcore-Trio Steamboat Switzerland, Klarinetten und Geigen auf Hammond-Orgel, E-Bass und Schlagzeug. Die britische Klangtüftlerin Rebecca Saunders liefert großartig subtile Musik, auf die sogleich die Totalverweigerung folgt vom österreichischen Anarcho-Polterer Bernhard Gander. Es war das Konzert der größten Widersprüche, der heftigsten Kollisionen bei den diesjährigen Donaueschinger Musiktagen, dem weltweit wichtigsten und traditionsreichsten Festival für neue Musik. Und es tat gut daran, denn die Musiktage mit ihren 17 Uraufführungen waren dieses Mal in mancher Hinsicht erstaunlich konservativ.

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