Nachruf:"Preacher"-Schöpfer Steve Dillon gestorben

Schon mit 16 begann Steve Dillon zu zeichnen. Am bekanntesten wurde er mit den 75 Episoden seiner Horror-Noir-Wildwest-Serie "Preacher". Nun ist der Brite mit nur 54 Jahren in New York gestorben.

Von Bernd Graff

Steve Dillon, gemeinsam mit Garth Ennis Schöpfer und Zeichner der Comicserie Preacher, The Punisher und Hellblazer, ist tot. Der Brite wurde 54 Jahre alt. Sein Bruder Glyn bestätigte die Nachricht am Wochenende: "Voller Trauer müssen wird den Tod von meinem großen Bruder Steve bestätigen. Er starb in der Stadt, die er meisten liebte: New York City." Die genaue Todesursache ist unklar, möglicherweise war Dillon schwer erkrankt.

Dillon begann seine Zeichner-Karriere mit 16 Jahren. Da zeichnete er die Titelstory der ersten Ausgabe von Hulk Weekly für Marvel UK. Später arbeitete er an dem Nick Fury-Strip. Ab 1988 war er gemeinsam mit Brett Ewins verantwortlich für das Comic-Magazin Deadline, das sieben Jahre lang erschien und einer Reihe von Nachwuchszeichnern wie Jamie Hewlett zum Durchbruch verhalf. Deadline und seine düsteren Untergrund-Themen passten bestens zur aufkommenden Britpop-Kultur der Neunzigerjahre.

Zum Durchbruch aber verhalfen ihm ab 1995 insgesamt 75 Episoden der bis ins Jahr 2000 laufenden Preacher-Reihe. Darin ist ein texanischer Prediger von einer übernatürlichen Kraft besessen, die ihn im Wortsinn auf die Suche nach Gott treibt. Dillon wurde wegen dieses Horror-Noir-Wild-West-Preachers für den Eisner Award nominiert. Der Comic wurde erst in diesem Frühjahr vom kanadischen Schauspieler und Regisseur Seth Rogen für eine TV-Serie des Senders AMC adaptiert. Rogen betrauerte den Tod Dillons mit dem Worten: "Mein Lieblingszeichner, der meine Lieblings-Comics gezeichnete hat, ist von uns gegangen. Er ruhe in Frieden!"

© SZ vom 25.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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