Die Voraussetzungen, die R. Lee Ermey seine berühmteste Filmrolle verschafften, sind schnell benannt: Im Vietnamkrieg war er Ausbildungs-Sergeant des amerikanischen Marine Corps gewesen, und er wusste wie kein anderer, wie man Soldaten zusammenstaucht. So wurde er Stanley Kubricks Rekrutenschleifer im Kriegsdrama "Full Metal Jacket" - und seine (selbsterfundenen) Hasstiraden gingen in die Filmgeschichte ein.
Elf Jahre diente Ermey, 1944 in Kansas geboren, selbst bei den Marines, mit Schrapnellen im Körper wurde er 1969 entlassen. Dann lebte er zunächst auf den Philippinen, wo er als Militärberater und Helikopterpilot in Francis Ford Coppolas "Apocalypse Now" mitmischte und Geschmack am Film fand. Kubrick machte ihn 1987 dann richtig berühmt, später folgten unzählige Nebenrollen, darunter Auftritte in "Mississippi Burning" oder David Finchers "Seven", auch sein Einsatz als Befehlsstimme eines Spielzeugsoldaten-Kommandeurs in den "Toy Story"-Filmen. Größere Auftritte hatte er noch 2003 und 2006 als Sheriff Hoyt in zwei neuen Folgen der Splatterfilm-Serie "Texas Chainsaw Massacre".
Sein langjähriger Manager Bill Rogin hob auf Facebook hervor, trotz seines unverrückbaren Images sei "Gunny" - so sein Spitzname - ein gütiger und lieber Mensch gewesen. R. Lee Ermey starb am Sonntag in einem Krankenhaus in Santa Monica durch Komplikationen nach einer Lungenentzündung. Er wurde 74 Jahre alt.