Nachruf:Dennis Edwards ist gestorben

Mit ihm wurden die "Temptations" groß: Der Soulsänger verstarb an den Folgen eines Schlaganfalls.

Von Andrian Kreye

Der am 1. Februar verstorbene Dennis Edwards war als führende Stimme der Temptations einer der Stars der Soulplattenfabrik Motown Sounds in Detroit. Dort war Soulsänger ein Angestelltenjob, der einen Musiker zwar wohlhabend, aber künstlerisch keineswegs unabhängig machen konnte. Vokalgruppen wie die Temptations waren aber Vorläufer des Hip-Hop, weil man ohne den Aufwand einer Band ins Popgeschäft einsteigen konnte.

Nach seinem Wehrdienst bewarb sich Edwards 1966 vergeblich bei Motown. Als aber ein Jahr später der Leadsänger der Contours krank wurde, bekam er seine Chance. 1968 ersetzte er den gefeuerten David Ruffin bei den Temptations und wurde die prägende Stimme für Hits wie "Ball Of Confusion", "Papa Was A Rolling Stone" und "Cloud Nine".

Im Jahr 1977 flog Edwards auch aus den Temptations. 1979 kehrte er zurück. 1983 ging er wieder, um eine Solokarriere zu versuchen, die ihn mit dem Song "Don't Look Any Further" immerhin auf Platz 2 der R&B-Charts brachte. Ab 1987 tourte er dann wieder mit den Temptations und ihren Splittergruppen. Nun ist er in einem Krankenhaus in Chicago zwei Tage vor seinem 75. Geburtstag an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.

© SZ vom 05.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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