Nachruf:Alvin Toffler ist gestorben

Der US- Bestsellerautor und Futurologe Alvin Toffler ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er prägte den Begriff "Information Overload".

Von Bernd Graff

Alvin Toffler, der US-Autor der Bestseller "Future Shock" und "Third Wave", ist tot. Er galt als einer der bedeutendsten Futurologen der Welt, er setzte die Standards, an denen sich alle Zukunftsforscher seitdem messen lassen müssen. Toffler, der viele seiner Bücher gemeinsam mit seiner Frau Heidi verfasste, sie aber nur unter seinem Namen veröffentlichte, formulierte ab den Siebzigerjahren die These eines kommenden postindustriellen Informationszeitalters. Er erkannte früh die Bedeutung der digitalen Revolution und deren Einfluss auf Kommunikation und Gesellschaft. Sein schlagkräftiger Leitbegriff "Future Shock", den er erstmals 1965 in einem Magazinartikel verwandte, beschreibt das existenzielle Unwohlsein angesichts einer sich beschleunigenden Gegenwart, in der alle Lebensbereiche umgewälzt werden. So schrieb er: "Wir brauchen neue Möglichkeiten, uns zu verankern. Denn alle unsere Wurzeln: Religion, Nation, Community, Beruf und Familie werden fortgerissen vom Orkan dieser unendlichen Beschleunigung." Sein Begriff "Information Overload" beschrieb hellsichtig das dystopische Gefühl, mit Wissen, Information und Daten nicht mehr Schritt halten zu können. Alvin Toffler wurde 87 Jahre alt.

© SZ vom 01.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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