Musiktheater:Panisches Erschrecken

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Wioletta Hebrowska als Dorabella in Lübecks neuer "Così". (Foto: Oliver Fantitsch)

Sandra Leupolds Regiearbeiten sind preisgekrönt. Jetzt gelingt ihr in Lübeck mit Mozarts genial zwielichtiger "Così fan tutte" ein Geniestreich.

Von WOLFGANG SCHREIBER

"Und dann war das Glück zur Wirklichkeit geworden. Es war über ihn gekommen mit seinen Weihen und Entzückungen, seinem heimlichen Erschauern und Erbeben . . . Freilich, die billigen Geigen des Orchesters hatten beim Vorspiel ein wenig versagt." Was in Thomas Manns Roman der kleine Hanno Buddenbrook im Stadttheater Lübeck erlebte, kann am selben Ort noch immer in Erscheinung treten. Nur dass heute dort die Streicher und Holzbläser der Musik, wie jetzt in Mozarts "Così fan tutte", Drive und Glanz zur Verfügung stellen können. Zudem wird das genial zwielichtige Stück szenisch auf den Punkt gebracht. Den altgedienten "Entzückungen" hat die Regisseurin Sandra Leupold das panische Erschrecken über Mozarts zynische Seelenwahrheiten beigefügt.

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