Spaß und Glück sind die beiden Verheißungen langer Clubnächte. Das hat Roman Flügel als einer der dienstältesten vielschichtigen deutschen Produzenten in seiner Karriere gezeigt. Brummende Bässe, quietschende Synthies, ein Beat, der keine Tiefpunkte zulässt - "Rocker", der größte Hit, den Roman Flügel 2004 mit Jörn Elling Wuttke hatte, fasst eine spaßige Nacht am besten zusammen. "Rocker" wirkt heute noch gegen Party-Durchhänger und stand damals sogar als Chart-Hymne am Anfang einer New-Rave-Bewegung, die House, Indie und Elektro zu einem rastlosen Partybeben zusammengekochte.
So ein Erfolg hätte Flügel unter Druck setzen können. Doch die Ambitionen, den nächsten Rocker nachzulegen, überließ er Bands wie den französischen Justice. Flügel selbst hat sich aus dem Großraum-Rave lieber in die intimeren Clubs zurückgezogen. Und da kommt das Glück ins Spiel. "Happiness Is Happening", hat David Bowie 1971 gesungen, eine Zeile, die sich Flügel für den Titel seines jüngsten Soloalbums auslieh. Es ist ein sanftes, verspieltes, beseeltes Album geworden, das zwischen Melancholie und Euphorie pendelt. Für manche ist Glück eine Frage des Zufalls, für andere eine der richtigen Musik. Letztere können es ja mal mit Roman Flügel versuchen.
Roman Flügel , Fr., 8. Mai, Kong, Prielmayerstr. 6