Klassik:Schön, zu schön

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Er schwelgt in den Spezialeffekten seines Luxusorchesters, als habe er schon Abschied genommen: Simon Rattle dirigiert die Berliner Philharmoniker. (Foto: Stephan Rabold)

In London kriegt er nun keinen neuen Konzertsaal - aber die letzte Saison des Dirigenten Simon Rattle in Berlin wirkt trotzdem so, als habe er dort schon Abschied genommen.

Von Julia Spinola

Was für ein Affront! Der Bau des neuen Konzertsaals in London, mit dem man Simon Rattle, den scheidenden Chef der Berliner Philharmoniker, geködert hatte, ist abgesagt worden ( SZ vom 7. November ). Noch hat sich der Maestro nicht dazu geäußert, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf seinen bereits unterschriebenen Vertrag beim London Symphony Orchestra haben wird. Dort soll er von 2017 an als Chefdirigent wirken. Gerade ist Rattle mit dem Berliner Orchester zu einer zweiwöchigen Konzertreise in die USA aufgebrochen. Die beiden Programme, die er von Dienstagabend an dort dirigieren wird, hatten zuvor in der Berliner Philharmonie ihren öffentlichen Probelauf. Wie man Rattle kennt, wird er den Ärger darüber, dass die Briten ihm nun die Aufbruchsstimmung versauern, zunächst einmal weglächeln.

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