Musik:Londoner Konzertsaal

Theresa May hat die Pläne für einen neuen Konzertsaal in London als "nicht kosteneffektiv" abgesagt. Das gefährdet womöglich Simon Rattles Umzug.

Von Alexander Menden

Der geplante neue Londoner Konzertsaal wird nicht gebaut. Wie ein Sprecher der britischen Regierung am Wochenende bekannt gab, wurde das Projekt als "nicht kosteneffektiv" eingestuft. Durch den Rücktritt des konservativen Schatzkanzlers George Osborne nach dem britischen EU-Referendum hatte der Konzertsaal seinen mächtigsten Fürsprecher verloren.

Osborne hatte sich vergangenes Jahr für die Errichtung einer "Konzerthalle von Weltformat, vergleichbar mit denen in anderen großen Städten" eingesetzt. Nach Einschätzung der umgebildeten Regierung unter Premierministerin Theresa May hat London jedoch in der Royal Albert Hall, dem Barbican und Royal Festival Hall bereits genügend "Aufführungsorte von Weltklasse". Ein weiterer sei "nicht bezahlbar". Diese Entscheidung wirft Fragen über die Zukunft von Sir Simon Rattle als künftiger Chefdirigent des London Symphony Orchestra auf. Dem Vernehmen nach hatte der derzeitige Leiter der Berliner Philharmoniker einer Rückkehr in seine Heimat im nächsten September auch deshalb zugestimmt, weil Aussicht auf einen neuen Londoner Konzertsaal bestand.

© SZ vom 07.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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