Musik:Frei.Wild kündigen letztes Konzert an

Es wäre eine gute Nachricht: Die Tiroler Band Frei.Wild hat angekündigt, Ende des Jahres zum letzten Mal auftreten zu wollen. Doch bleibt es unklar, ob sich Frei.Wild auflösen oder neu erfinden wird.

Wenn sie sich tatsächlich auflösen würden, wäre das ja eine gute Nachricht, aber vielleicht freut man sich zu früh: Die Tiroler Band Frei.Wild hat ein nebulöses Statement veröffentlicht, gerichtet an ihre Fans. Es beginnt mit der Ankündigung "Wir hören auf . . . unser Herz und spielen im Dezember die vorerst letzten Konzerte". Die Band teilt im Folgenden, unter Bemühung allerhand markiger Worte wie "Feind", "Marschrichtung" und "Kriegsschauplätze" dann aber doch nichts wirklich Belastbares mit.

Die gängige Interpretation dieses Statements lautet, dass Frei.Wild sich auflöst. Das steht so aber nicht in dem Text. Die Brixener Band um den Sänger Philipp Burger, die sich mit ihrem Heimat-und-Ehre-Rock den Vorwurf einhandelte, gefährlich nah am rechten Rand zu spielen, und die diesen Vorwurf irgendwann nur widerwillig zurückwies, kündigt lediglich an, dass sich nach 15 Jahren Frei.Wild nun etwas ändern werde und man sich nach drei großen Konzerten im Dezember erst einmal zurückziehen werde. Frei.Wild könnten alles sein: auf Eis gelegt, umbenannt, tatsächlich aufgelöst. Sie könnten nach einer Pause unter neuem Namen mit umso rechterer Musik zurückkommen, oder umso geläuterter auf ihre alten Jugendsünden zurückblicken. Vieles ist möglich. Mit anderen Worten: Die PR-Aktion ist gelungen.

© SZ vom 17.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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