"Meine Eltern" von Aharon Appelfeld:Adjektive erweisen sich oft als Schabracken

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Aharon Appelfeld: Meine Eltern. Roman. Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Verlag Rowohlt Berlin, Berlin 2017. 272 Seiten, 22,95 Euro. E-Book 19,99 Euro. (Foto: N/A)

Aharon Appelfeld, der 1932 in der Nähe von Czernowitz geboren wurde, erzählt von einer Sommerfrische in Rumänien, von seinen Eltern und vom wachsenden Hass, von den Vorboten des kommenden Krieges.

Von Thorsten Schmitz

Jedes Jahr fährt die Familie von Aharon Appelfeld im unerbittlich heißen rumänischen Sommer an die Ufer des Pruth. Sich abkühlen, schwimmen, sonnen, nichts tun und vor allem mit den anderen jüdischen Feriengästen diskutieren, lachen, Klatsch austauschen. Appelfelds Mutter geht keinem Gespräch aus dem Weg, sein Vater meidet die Menschen. Während die Mutter mit den anderen Schabbat feiert in der Synagoge, wandert sein Vater in die Berge. Wälder, Gipfel, Quellen seien sein Glaube, erklärt er dem Sohn. In der Natur empfinde er "die Schönheit und die Größe der Schöpfung". Der Vater, ein Fabrikbesitzer, misstraut den Menschen - zu Recht, wie dieser letzte unbeschwerte Sommer beweist.

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