Mediaplayer: Ritt durchs Indianerland

Western können nicht nur große Oper wie "Garten des Bösen", sie sind eigentlich eine kleine Form, wie das Lesley Selander im "Fort der Rache" zeigt. Außerdem im Mediaplayer: ein Ornithologe, der heilig wird, und eine alicehafte Uschi Glas.

Eine Pioniergeschichte aus Portugal, "Der Ornithologe", von João Pedro Rodrigues ("To Die like a Man"), er ging für diesen Film in die Wälder und Täler des Nordwestens des Landes, die unberührt sind und unberührbar erscheinen, sogar von den Blicken der Menschen. Und der Fluss, auf dem Fernando - der Ornithologe - in seinem Kajak allein unterwegs ist, ist eine frontier, trennt Portugal von Spanien. Fernando bleibt auf Distanz, mit seinem Handy hält er Kontakt zu seinem Lebensgefährten Sérgio, mit dem Fernglas schaut er den Vögel nach, wird auch von ihnen beobachtet. Nach ein paar merkwürdigen Begegnungen, unter anderem mit zwei chinesischen Mädchen, die vom Jakobsweg, nach Santiago de Compostela, abgekommen sind, und dem Hirten Jesus, verwandelt Fernando selbst sich in eine Art Heiligen: Antonius. Das Spirituelle ist bei João Pedro Rodrigues nie getrennt vom Physischen, bei diesem Film hatte er besonders die Western von Anthony Mann in Erinnerung, und für Fernando wählte er den Amerikaner Paul Hamy, der ihn an Gary Cooper oder James Stewart erinnerte. (Edition Salzgeber) Von Anthony Mann mit James Stewart ist der gelassene Western "Meuterei am Schlangenfluss" wiedererschienen, in Kürze gibt es "Über den Todespass", beide bei Koch Media.