Kunstbiennale:Manifesta-Architektur

Das niederländische Architekturbüro OMA verantwortet 2018 die Kunstbiennale Manifesta in Palermo. Das von Rem Koolhaas gegründete Büro will sich mit der Geschichte und den Transformationen der Stadt beschäftigen.

Von Catrin Lorch

Das niederländische Architekturbüro OMA wird die nächste Ausgabe der Manifesta im Jahr 2018 in Palermo künstlerisch verantworten. Sprecher der europäischen Biennale, die alle zwei Jahre an einem anderen Ort stattfindet, teilten mit, dass Ippolito Pestellini Laparelli, ein Mitarbeiter in dem von Rem Koolhaas gegründeten Büro, sich mit der Geschichte der sizilianischen Stadt und ihren Transformationen beschäftigen werde. Kunst soll dann nur eine Gattung unter vielen sein - man werde sich auch mit Musik, Soziologie, Kino und Architektur befassen.

Die Entscheidung, anstelle eines Kurators ein Architekturbüro zu verpflichten, ist ein Hinweis darauf, dass die Wander-Biennale in Bezug auf ihre Aufgabe und ihr Format vollkommen ratlos ist. Die ersten Ausgaben, die Mitte der Neunzigerjahre in Rotterdam, Luxemburg, Ljubljana und Frankfurt stattfanden, etablierten nicht nur das Format einer politisch sensiblen, konsequent der zeitgenössischen Kunst verpflichteten Ausstellung, sondern auch gleich eine ganze Generation von europäischen Künstlern. Davon hat sich Hedwig Fijen, die in Amsterdam residierende Direktorin, offensichtlich verabschiedet: Die 10. Ausgabe gastierte - gegen die Proteste von Künstlern - zum Jubiläum der Eremitage in St. Petersburg. Die jüngste Ausgabe in Zürich war vom Künstler Christian Jankowski in ein großes Kunstprojekt zum Thema Arbeit verwandelt worden.

© SZ vom 24.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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