Kunstakademie:Ausgebrütet

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Die Akademie der Bildenden Künste pflegt vielerlei Kontakte zu anderen künstlerischen Institutionen in München. (Foto: Robert Haas)

Die Münchner Kunstakademie ist längst mehr als ein geschütztes Biotop. Immer öfter stellen die Studierenden im außeruniversitären Bereich aus und erproben sich unter Realbedingungen

Von Evelyn Vogel

Hehre Kunst in hehren Hallen? Wer vor der Münchner Kunstakademie steht, mag an alte Zeiten denken. Prachtvoll hebt sich die dreiflügelige Neorenaissance-Anlage vom weiß-blauen Himmel ab, die große Freitreppe und die beiden breiten Auffahrten unterstreichen die herrschaftliche Ausstrahlung. Doch kaum hat man die Akademie betreten, sieht man, wie verschrammelt die heiligen Hallen sind. Das liegt weniger an den Studierenden. Leider fühlen sich fremde Besucher allzu oft zu bleibenden, vermeintlich kreativen Äußerungen verpflichtet, wie Dieter Rehm, der Präsident der Akademie, bestätigt. Wände und Türen, Info-Kästen und Mülltonnen sind getagt mit allen Arten von Graffiti. Diesem Vandalismus Herr zu werden, scheint schwierig zu sein, denn die Akademie versteht sich als ein "offenes Haus". Und Kreativität lässt sich per se schlecht in ein Nine-to-five-Korsett zwängen. Zudem: Akademien waren schon immer ein Hort der Offenheit und Aufmüpfigkeit. Auch wenn das nicht jedem passt.

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