Die Fenster der ehemaligen Synagoge sind mit Brettern verrammelt, der Durchgang in den Altarraum ist versperrt. So bleibt nur der Weg über die schmale Treppe, hinauf zur Empore für die Frauen. Von hier blickt man auf eine heimliche Baustelle: Das Gebäude ist zur Hälfte mit Erde gefüllt, in der Mitte, etwas zur Stirnseite versetzt, ragt ein Fördergerüst über einem hell erleuchteten Loch auf. Offenbar wird hier ein Tunnel in den Untergrund gegraben. Doch von wem, wie tief und zu welchem Zweck?
Kunst und Geschichte:Schacht der Schächte
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Die Synagoge Stommeln lockt seit jeher viel Künstlerprominenz an. Nun haben Walid Raad und Situ Studio einen Tunnel hineingegraben - und dringen vor in ein Reich voller widersprüchlicher Assoziationen.
Von Michael Kohler