Kunst:Rekorde

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Die Documenta legt ihre Besucherzahlen vor. Demnach kamen die meisten Gäste nach Kassel, zudem erfreute sich ein internationales Radioprogramm der Schau hoher Beliebtheit. Das rückt die Bilanz der Großveranstaltung in neues Licht.

Von Catrin Lorch

Mehr als eine Million Besucher sahen die Documenta 14, die soeben zu Ende ging, das ist ein neuer Besucher-Rekord. Ein Drittel davon reiste aus dem Ausland an. Zwei Tage nach dem Ende der Laufzeit der Ausstellung in Kassel und Athen wurden die endgültigen Zahlen in einer Pressemitteilung der Documenta veröffentlicht, demnach sei sie die "meistbesuchte Ausstellung zeitgenössischer Kunst aller Zeite". In Kassel wurden 891 500 Besucher gezählt, heißt es weiter. In Athen - wo der Eintritt kostenlos war - ist die Ermittlung genauer Daten schwieriger, insgesamt habe man an allen Orten zusammen 339 000 Besuche gezählt, das sei auch in Griechenland Rekord.

Zudem konnten die Veranstalter ein erhebliches Interesse beim internationalen Fachpublikum verzeichnen: 8000 Kuratoren und Kritiker reisten nach Athen, 25 000 nach Kassel. Die Documenta 14 habe sich zudem ihr Publikum auch über andere Kanäle und Medien erschlossen. Mehr als 700 000 Zuhörer hätten die Radioprogramme der Documenta "Every Time A Ear di Soun" verfolgt, die in neun Ländern gesendet wurden. Die letzte Ausgabe des begleitenden Magazins South erscheint jetzt zum Ende der Schau.

Die aktuellen Zahlen korrigieren die schlechte Bilanz, mit der in der vergangenen Woche der Aufsichtsrat der Documenta gGmbH - unter anderem Bürgermeister Christian Geselle - an die Presse gegangen war, nachdem die Stadt Kassel und das Land Hessen mit Bürgschaften den Betrieb abgesichert hatten. Da wurde noch ein Besucherrückgang in Höhe von drei Prozentbehauptet, zusammen mit einem angeblichen finanziellen Defizit in Höhe von sieben Millionen Euro. Beide Zahlen waren offensichtlich nicht gesichert. Das Defizit könnte geringer ausfallen, genaue Zahlen werden erst dann vorliegen, wenn der Abbau der Ausstellung abgeschlossen ist. Es ist möglich, dass die schlechten Nachrichten kurz vor dem Ende der insgesamt 163-tägigen Laufzeit noch einen negativen Einfluss auf die Bilanz hatten. Die Documenta zählte am letzten Tag ungewöhnlich wenige - nämlich nur 2500 - Besucher.

© SZ vom 21.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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