Der Maler Jakob Nussbaum (1873-1936) zählt neben Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des Impressionismus in Deutschland. Mittelpunkt seines Schaffens war für viele Jahrzehnte Frankfurt am Main, wo der jüdische Künstler zuletzt an der Städelschule gelehrt hatte. Das Jüdische Museum Frankfurt plant jetzt den Aufbau eines Jakob-Nussbaum-Archivs, das künftig den gesamten schriftlichen und grafischen Nachlass des Malers vereinen soll, der nach seiner Entlassung 1933 ins britische Mandatsgebiet Palästina emigrierte.
Einen großen Teil von Nussbaums schriftlichen und fotografischen Zeugnissen hat das Museum bereits im vergangenen Jahr aus Familienbesitz erworben. Jetzt bietet sich die einmalige Chance zum Ankauf auch umfangreicher Konvolute von Zeichnungen in Bleistift, Tusche und Aquarell. Museumsdirektorin Mirjam Wenzel betont, dieser weitgehend "unbekannte Teil des künstlerischen Schaffens von Jakob Nussbaum" sei schon deshalb von großer Bedeutung, weil der passionierte Freilichtmaler auf ausgedehnten Reisen durch Holland, nach Tunesien, Ägypten und Palästina - sowie als Kriegszeichner nach 1914 in Frankreich - vorzugsweise auf Papier arbeitete. Für den geplanten Ankauf setzt das Museum, das gerade umgebaut und erweitert wird, auf das bürgerschaftliche Engagement innerhalb wie außerhalb Frankfurts. Einige seiner Neuerwerbungen, darunter ein von Nussbaums Künstlerfreunden und Bekannten gestaltetes "Abschiedsalbum" von 1933, präsentiert das Museum ab dem 18. März 2018 im Rahmen seiner Ausstellung "Jakob Nussbaum: Frankfurter Impressionist" im Freilichtmuseum Hessenpark.